Bilder Obergabelhorn Weisshorn 2009, Überschreitung Weisshorn 4505m Nordgrat-Ostgrat   

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2:00 Uhr Aufstehen, Start um 2:45 Uhr von der Tracuit-Hütte. Das Wetter schaut leider nicht so gut aus, im Osten Wetterleuchten und im Westen ziemlich dicke Wolken. Erinnerungen an den Versuch im letzten Jahr werden wach. Jetzt hatten wir jeden Tag super Wetter und ausgerechnet heute ist es nicht so toll. Wir starten dann über den anfänglich stark zerklüfteten Bishorn-Gletscher. Im Dunkeln ist es gar nicht so leicht eine Spur durch das Spaltenlabyrinth zu finden. Prompt brechen sowohl ich als auch der Michael jeweils einmal kurz ein, Schlimmeres kann aber verhindert werden. Später wird die Spur eindeutig, aber dafür das Wetter immer schlechter. Es bläst ein ziemlich kalter Wind und schon bald haben wir keine Sicht mehr, stecken mitten in den Wolken. Um 5:00 Uhr erreichen wir das Bishorn 4153m, ebenfalls bei Null Sicht. Steigen dann ab ins Weisshornjoch und erreichen den Grat. Anfänglich geht es über den Firngrat, bis der erste Felsriegel kommt. Diesen überwinden wir in leichter Kletterei mit den Steigeisen. So langsam fängt es an zu dämmern und in den Wolken kann man einzelne Lücken erkennen. Vielleicht wird das Wetter wie angekündigt doch noch gut. Als die ersten Sonnenstrahlen kommen, gibt es eine gespenstische Stimmung.

gespenstische Stimmung bei Sonnenaufgang
die dichten Wolken lösen sich bald auf
unterwegs am vorderen Teil des Grats
Nordgrat - Traumgrat
Nordgrat - Traumgrat
Nordgrat - Traumgrat


Die Wolken lösen sich dann vollständig auf und das Wetter wird prächtig. Allerdings bläst am Grat ein ziemlich kalter Wind. Der Grat ist sehr ausgesetzt und erfordert vollste Konzentration. Im mittleren Felsteil kann 2x abgeseilt werden. Beim Blick zurück zum Bishorn kann ich die ersten Gipfelaspiranten ausmachen. Für uns ist der Gipfel noch in weiter Ferne, denn der Grand Gendarme versperrt uns den Weg. Aber auch der läßt sich mit wunderschöner Kletterei (III+) in festem Fels überwinden. Danach queren wir zum sehr ausgesetzten und sehr schmalen Firnteil des Nordgrats. Über diesen geht es in traumhafter Szenerei zum Gipfel, den wir um 10:45 Uhr erreichen. Ein Traum wird wahr. Schon vor vielen Jahren stand ich auf dem Bishorn und habe diesen Grat bewundert. Heute hat alles gepasst.

die ersten Bishornaspiranten
kurz vor dem Grand Gendarm
Kletterpassage am Grand Gendarm
Kletterpassage am Grand Gendarm
Schlussteil am Gran Gendarm
Gendarm überwunden, jetrzt wartet der Firnteil
Himmelsleiter
Traumgrat
schmal und ausgesetzt
...
Gipfel in greifbarer Nähe
steil, schmal, ausgesetzt
glücklich am Gipfel
Blick zurück vom Gipfel auf den Nordgrat
 


Der Blick vom Gipfel ist gigantisch, Ausblick in alle Richtungen. Nach ausgiebiger Rast, machen wir uns an den ebenfalls schwierigen Abstieg. Im oberen Teil über Firn, geht es weiter unten wieder an den Felsgrat. Der wird dann mit abklettern und abseilen überwunden. Vom Frühstücksplatz geht es dann noch über die Schotterflanke mit nicht ganz einfachem Wegverlauf nach unten in den Schnee. Um 15:45 Uhr ist dann die Weisshornhütte erreicht.

Aufstieg: 1315Hm, 8:00 Std., Abstieg: 1850Hm, 4:30 Std.

oberer Teil des Abstiegs am Ostgrat
Abseilstelle am Ostgrat
die kleine aber gemütliche Weisshornhütte


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