Königsspitze 3851m   

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In der Nacht hat es kräftig gewittert. Ich schaue zuerst mal vorsichtig aus dem Fenster, ob ein Aufstehen überhaupt Sinn macht. Aber es sieht gut aus, bis auf ein paar Restwolken hat sich alles verzogen. Das Frühstück fällt italienisch bescheiden aus und wir starten um kurz nach 5:00 Uhr von der Hütte. Ausser uns sind noch zwei weitere Seilschaften unterwegs zur Königsspitze. Beide sind etwas früher als wir gestartet. Der Zustieg zum Gletscher geht recht flott und auf dem Gletscher können die Steigeisen erst einmal im Rucksack bleiben. Vor dem ersten Steilaufschwung ziehen wir dann die Steigeisen an. Diese Rinne ist normalerweise sehr steinschlaggefährdet. Heute ist sie durchgehend mit Schnee gefüllt und ohne Steinschlag. Mit dem nächtlichen Gewitter hat es einige Zentimeter Neuschnee gegeben. Da wir die beiden anderen Seilschaften inzwischen überholt haben, ist kräftige Spurarbeit angesagt. Nach der Rinne wird das Wetter leider wieder schlechter, es ziehen immer wieder Wolkenfetzen durch, die am Gipfel hängen bleiben. So ein Mist. Wir kommen gut voran und der 50° Steilaufschwung kurz vor dem Gipfel ist bald erreicht. Um 7:35 Uhr stehen wir dann auf dem Gipfel, leider ohne Sicht. Bleiben dann etwas auf dem Gipfel, in der Hoffnung dass es doch aufreisst. Aber dem ist nicht so und wir beginnen den Abstieg. Etwas weiter unten lichtet sich der Nebel dann doch noch einmal und wir haben etwas Sicht auf die Umgebung. Der Abstieg geht dann ebenfalls flott voran und so stehen wir um 9:10 Uhr auf der Terasse der Pizzini Hütte und blicken zurück zur Königsspitze, die sich nun doch noch einmal in ganzer Pracht zeigt. Beim Abstieg ins Tal begegnen uns dann noch eine Menge Murmeltiere, die sich in der Sonne wärmen.

Ideale Verhältnisse bei der Besteigung der Königsspitze. Die steinschleggefährdete Rinne war durchgehend mit Schnee bedeckt und damit ohne Risiko begehbar. Im oberen Teil waren keine eisigen Stellen anzutreffen. Auf dem Gletscher waren keine Spalten sichtbar, das Seil konnte im Rucksack bleiben.
im Zustieg
Steinschlagrinne
kräftige Spurarbeit war angesagt
leider Gipfel im Nebel
Steilaufschwung kurz vor Gipfel
im Abstieg
Blick zurück
Route rechts durch Rinne
und dann schräg links hinauf

viele Murmeltiere im Abstieg




Aufstieg: 1160Hm, 2:30 Std., Abstieg zur Hütte: 1:30 Std.

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