Watzmann Wiederroute   

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Der Wetterbericht sagt weiterhin gutes Wetter für das Wochenende vorraus und so reift der Plan doch noch die Wiederroute in Angriff zu nehmen. Armin hat am 5.11.2011 auch Zeit und Lust und so treffen wir uns um 7:00 Uhr auf dem Parkplatz beim Gasthof Hammerstiel. Bei der Fahrt kamen mir aber beim Blick auf die verschneiten Wände des Watzmanns doch erhebliche Zweifel, ob diese Tour heute möglich ist. Ich hatte mit viel weniger Schnee gerechnet, das sieht übel aus. Aber desto trotz marschieren wir bei angenehmen Temperaturen los, zuerst durch den herbstbunten Wald und später durch das Watzmannkar. Im Kar liegt auch schon einiges an Schnee und vor allem im letzten steilen Stück zum Einstieg der Route ist kräftige Spurarbeit angesagt. Immer wieder brechen wir hüfttief ein. Aus dem Kar hat man einen schönen Blick auf den Verlauf der Route.

Blick beim Zustieg auf Watzmann und Wiederroute.
Watzmannkar.
Überblick Wiederroute.


Nach 3 Std. stehen wir dann am Einstieg. Kaum stehen wir da, kommen vom oberhalb gelegenen Wiederband Eisbrocken herunter gefallen und wir müssen schnellstens Deckung suchen. Nichts wie weg von der gefährlichen Stelle. Der Fels ist trocken und die Kletterei ist einfach. Nach dem etwas steileren Beginn, kommt eine flache Querung in der viel Schnee liegt. Wir suchen uns zuerst ohne Steigeisen einen Weg zum Wiederband. Zum Teil ist die Querung recht heikel, da sehr ausgesetzt und ab und zu vereist. Kommen dann zum Wiederband, auf dem viel Schnee liegt, ca. 50 cm. Ziehen die Steigeisen an und testen die Schneebeschaffenheit auf dem Band. Stellt sich dann als einigermassen fest raus, da hier nur wenig Sonne hinkommt. Geht dann ganz gut auf dem Band und wir stehen recht bald am Ende des Bandes, beim Wandwächter. Steigen weiter schräg rechts nach oben, sind uns dann nicht so recht sicher an dem nächsten Band über den Weiterweg. Mit so viel Schnee sieht alles etwas anderst aus. Steigen zuerst etwas zu weit nach oben, steigen dann aber wieder ab und nehmen das richtige, nämlich untere, Band in Angriff, auch wenn das obere logischer erscheint. Auch hier geht es ganz gut, das Band wird immer schmäler mit einer Unterbrechungsstelle und schon bald befinden wir uns im Schlussteil der Route. Der letzte Teil zum Gipfel ist recht brüchig, aber einfach. Nach 2:15 Std. stehen wir am Gipfel der Mittelspitze und geniessen das herrliche Panorama. Am Hauptkamm hängen die Föhnwolken und wir sind ganz alleine. Auf der Südspitze ist eine Person sichtbar, ansonsten ist der gesamte Grat verwaist und wir sind die einzigen am Gipfel. Nach anfänglichen Zweifeln haben wir die landschaftlich sehr schöne und eindrückliche Wiederroute doch noch geschafft. Steigen nach einer ausgiebigen Pause zum Hocheck und am geschlossenen Watzmannhaus vorbei zurück zum Parkplatz. Begegnen nur wenigen Personen, was am Watzmann eine Seltenheit ist, einfach genialer Tag.

Einstieg.
Wiederroute mit viel Schnee (50 cm).
Unterwegs auf dem Wiederband.
Blick zum Wandwächter.
Ende Wiederband.
Blick zurück auf das Band.
Viel Schnee in den leichten Passagen.
Unterwegs auf dem oberen Band.
Im oberen Teil der Route.


Aufstieg: 2000Hm, Abstieg: 2000Hm, Gesamtzeit: 9 Std.

Zeiten:
Start Parkplatz 7:05 Uhr
10:00 Uhr Einstieg, 3:00 Std.
Mittelspitze 12:15 Uhr, 2:15 Std.
Pause 0:45 Std. Ende Parkplatz 16:00 Uhr, 3:00 Std.


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